Sa. 12.07.2025, 11:00 Uhr
Friedenskirche, Heidelberg-Handschuhsheim
So. 13.07.2025, 19:00 Uhr
Alte Aula, Heidelberg-Altstadt
Der Anglistenchor Heidelberg lädt herzlich zu zwei Konzerten am Samstag, 12. Juli um 11:00 Uhr in die Friedenskirche in Heidelberg-Handschuhsheim, und am Sonntag, 13. Juli um 19:00 Uhr in die Aula der Alten Universität Heidelberg ein.
Unter dem Titel Fire and Water werden im aktuellen Programm die Gegensätze der Elemente in ein farbenreiches Klangbild übersetzt. Zwischen brennender Erde und fließendem Wasser, zwischen flackernder Glut und stiller Tiefe, zwischen dramatischem Ausbruch und stiller Wehmut entfaltet sich ein vielstimmiges musikalisches Panorama.
Es erklingt Wilhelm Bergers Die Capelle am Strande, ein spätromantisches Stück voller Weite und Sehnsucht, das wie eine musikalische Huldigung an die Kraft des Meeres anmutet. Johannes Brahms‘ geheimnisvolle Ballade Vineta greift die Sage einer versunkenen Stadt auf und lässt in dunklem Chorklang vergangene Welten aufsteigen.
Ein starker Kontrast folgt mit Hugo Distlers packendem Feuerreiter – die düstere Geschichte eines unheilvollen Reiters, der mit dem Ausbruch eines Feuers verbunden ist – ein Werk voll expressiver Dramatik und innerer Spannung. Verspielt und energiegeladen geht es weiter mit Thomas Morleys Fyer Fyer, in dem das lodernde Feuer zum Sinnbild für brennende Leidenschaft wird.
In Charles Villiers Stanfords The Bluebird wechselt die Stimmung ins Ätherische: ein zartes, schwebendes Klangbild, in dem der Flug eines Vogels zur Metapher für Freiheit und Schweigen wird. Danach verleiht Eric Whitacres Water Night der Nacht eine Stimme – fließende Harmonien und sphärische Dissonanzen formen ein Bild von Ruhe und innerer Bewegung.
Ein starker, fast humorvoller Kontrast erklingt in György Orbáns Daemon Irrepit Callidus, einem kurzen, rhythmisch dichten Werk über einen kleinen, frechen Dämon, das mit klanglicher Spielfreude überrascht. Dem folgt Libera me von Lajos Bárdos – ein eindringliches, klanglich dichtes Gebet um Erlösung, das mit seiner klagenden Dringlichkeit die Angst vor dem letzten Gericht hörbar macht. Die Hitze des Feuers wird hier nicht als äußeres Element, sondern als innere Bedrohung spürbar – als Flamme der Angst und Hoffnung zugleich.
Diese existenzielle Spannung wird im Dies Irae von Michael Trotta erneut aufgegriffen. In rhythmisch prägnanter Sprache vertont er den „Tag des Zorns“ – jenes biblische Endzeitszenario, in dem das Feuer des Jüngsten Gerichts alles Irdische verzehrt. Trottas Komposition vereint Dramatik mit moderner Zugänglichkeit und lässt die apokalyptische Kraft des Feuers musikalisch auflodern.
Danach schlägt das Programm mit dem schottischen Volkslied Loch Lomond wieder sanftere Töne an – eine melancholisch-schöne Liebesgeschichte in einem modernen Arrangement von Jonathan Quick. Ralph Vaughan Williams’ The Dark Eyed Sailor bringt britische Folklore ins Spiel: eine balladenhafte Erzählung über Treue und Wiedersehen, voller Wärme und melodischer Klarheit.
Mit Jaakko Mäntyjärvis Double Double Toil and Trouble taucht der Chor schließlich in die Hexenszene aus Shakespeares Tragödie Macbeth ein – ein Werk voller klanglicher Zauberei, das mit Dissonanzen, Rhythmus und Theatralik spielt.
Zwischen den Stücken treten solistische Beiträge und Textbeiträge (Patrick Buchholz, Heidelberg) auf, die das Thema aus literarischer Sicht beleuchten, Emotionen verstärken und neue Perspektiven eröffnen – ein Dialog zwischen Musik und Sprache.
Die musikalische Leitung hat Alexander Albrecht.
Lassen Sie sich von einem Abend voller musikalischer Vielfalt und spiritueller Tiefe verzaubern. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und wünschen Ihnen ein unvergessliches Konzerterlebnis! Eintritt frei – Spenden zur Förderung der Chorkultur sind herzlich willkommen.